Cover Parteiendämmerung

Parteiendämmerung oder was kommt nach den Volksparteien?

Deutschland 2011: Wutbürger treiben ratlose Politiker vor sich her. Sie protestieren gegen Stuttgart 21, stoppen in Hamburg eine Bildungsform und bejubeln den islamkritischen Provokateur Sarrazin. Viele Wählerinnen und Wähler haben sich von den großen Parteien abgewandt. Das Parteiensystem steht vor einer tief greifenden Zäsur. Doch was kommt nach den Volksparteien?

In seinem klugen Essay analysiert Christoph Seils den gegenwärtigen Umbruch der politischen Verhältnisse und geht der Frage nach, wie eine neue Demokratie in Deutschland aussehen könnte.

Die Volkspartei ist ein deutscher Mythos. Stolz tragen CDU und SPD diesen Ehrentitel. Doch die beiden großen Parteien haben längst nichts mehr gemein mit denen der vergangenen Jahrzehnte. Charismatische Politiker wie Willy Brandt und Helmut Schmidt oder Konrad Adenauer und Helmut Kohl sind ohne Nachfolger geblieben. Die politischen Milieus haben sich aufgelöst, und an die Stelle der ideologischen Konflikte des 20. Jahrhunderts sind egoistische Gruppeninteressen getreten. Die digitale Revolution, die Globalisierung und die Einwanderung haben zudem völlig neue gesellschaftliche Konflikte auf die politische Agenda gesetzt. Die Deutschen haben zugleich das Vertrauen in den Gestaltungswillen der Politik verloren. Das Parteiensystem hat sich von einem Drei in ein Fünf-Parteien-System transformiert, eine sechste Partei könnte bald folgen.

Die Volksparteien, so die These von Christoph Seils, der ein profunder Kenner der bundesdeutschen Parteienlandschaft ist, haben sich historisch überlebt. Die Parteiendämmerung geht einher mit mehr Populismus, mehr Lobbyismus, mehr Medienmacht und politischer Instabilität. So stellt der Umbruch der politischen Verhältnisse die Gesellschaft vor große Herausforderungen: Die in ihrer Existenz bedrohten Parteien müssen sich grundlegend wandeln, wenn die Demokratie in Deutschland nicht insgesamt Schaden nehmen soll.

Das Buch ist im Jahr 2011 als Paperback im wjs-Verlag erschienen. Leider ist es seit einiger Zeit vergriffen. Eine unveränderte Neuauflage ist als eBook hier erhältlich.

 

Rezensionen

„Christoph Seils liefert einen wichtigen Anstoß zur Debatte.“ (Der Tagesspiegel)

Die Bestandsaufnahme klingt stimmig und überzeugend.“ (WDR 5)

„Eine meist sachliche Analyse“ (Deutschlandfunk)

Eine kundiger Abriss der deutschen Parteiengeschichte(Die Welt)

„Klarsichtig und mitleidslos“ (Süddeutsche Zeitung)

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